Leitprojekt für Big Data in der Produktion pusht nachhaltige Innovation in Deutschland und Österreich
Am 17. November fanden sich das champI4.0ns Konsortium und seine Gäste hoch über den Dächern Wiens zum öffentlichen Kickoff ein. Dadurch konnten Interessierte, Netzwerkpartner:innen, Fördergeber:innen und -abwickler:innen Einblick in die bisher geleistete Arbeit, die bereits weiter ausgereiften Use Cases und die Pläne des Konsortiums für die nächsten 42 Monate gewinnen. Als besonders wichtiger Aspekt des Projekts zeigt sich die Skalierbarkeit von Erkenntnissen in der Holzindustrie bzw. Holzwerkstoffindustrie in anderen Industriesektoren.
Wichtigkeit öffentlicher Investments durch Leitprojekte
Im Kontext der globalen Wirtschaftssituation ist die produzierende Industrie jener Sektor, der europäische Wirtschaftsstandorte wie Österreich und Deutschland stabilisiert. In den letzten Jahrzehnten zeigte sich zunehmend, wie wichtig Bemühungen von Industrieunternehmen zur Ressourcenschonung diversester Art sind, um Nachhaltigkeit zu fördern und unterschiedliche Klimaziele zu erreichen. Es freut uns besonders, dass das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gemeinsam mit dem österreichischen Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) mit Projekten wie champI4.0ns oder auch dem Schwesterprojekt EuProGigant klare Investments für diese wichtigen Zukunftsaspekte setzen. In der Eröffnung des Kickoffs wurde diese Wichtigkeit von Christoph Pflock (BMWK), Ingo Hegny (BMK), Samuel Michel und Walter Mattauch (DLR Projektträger), Nikolaus Resch (FFG), Gisela Lanza (Karlsruher Institut für Technologie) und Sebastian Schlund (Fraunhofer Austria) noch einmal besonders betont.
Traceability als wichtiges Innovationsfeld in unterschiedlichen Sektoren
Im Rahmen des diskursiven Ablaufs des Kickoffs begann der thematische Einstieg durch eine Paneldiskussion mit Daniel Bachlechner (Fraunhofer Austria), Martin Riegler (Wood K Plus), Carina Hochstrasser (FH Oberösterreich, Projekt dataSChare) und Konrad Pfadenhauer (EuProGigant, Concircle). Die Expert:innen erörterten Paint Points, Potenziale und notwendige Lösungsansätze in unterschiedlichen Industriezweigen. Als essenziell wichtiges Feld zeigte sich die Traceability von Gütern unterschiedlichster Art. Gerade im Kontext von neuen rechtlichen Verpflichtungen, wie dem Lieferkettengesetz in Deutschland oder auch der unternehmerischen Verantwortung hinsichtlich Nachvollziehbarkeit von Gütertransporten und -herkunft (was ja gerade im Bereich Holz in den letzten Jahren seine Notwendigkeit gezeigt hat) zeigen sich enorme Potenziale, die daten-getrieben adressiert werden können.
champI4.0ns setzt dort an, wo es weh tut
Die Projektleiter Daniel Bachlechner (Fraunhofer Austria) und Martin Benfer (Karlsruher Institut für Technologie), sowie die UC-Vertreter Johannes Meleschnig (IoT40 Systems), Walter Rieger (NET-Automation GmbH), Martin Riegler (Wood K Plus) in Stellvertretung für Wolfgang Knöbl (Weitzer Wood Solutions) und Patrick Cappello (Pfleiderer) zeigten dem Konsortium detailliert, welche Ansätze gewählt wurden, um aktuelle Hürden der Holzindustrie zu adressieren und welche Ergebnisse dadurch zu erwarten sind.
In einer breiter kontextualisierten Diskussion im Anschluss daran wurden die Ansätze noch einmal im Geschehen der EU rund um federated data sharing environments, allen voran natürlich Data Spaces, verankert. Dazu diskutierten Martin Benfer (Karlsruher Institut für Technologie), Dominik Rohrmus (Plattform Industrie 4.0 Deutschland), Stephan Dietrich (Data Intelligence Offensive), Natascha Totzler (nexyo) und Sandra Geisler (RWTH Aachen). Dabei drängte sich vor allem der Appell in den Vordergrund, dass auch große Leitprojekte wie champI4.0ns die Niederschwelligkeit im Zugang und der Anwendung ihrer Ergebnisse beachten müssen, sodass KMU und andere Organisationen mit geringen Ressourcen und niedrigerem Reifegrad hinsichtlich Daten davon profitieren können – schließlich machen KMU einen großen Teil der deutschen und österreichischen Industrie aus.
Vier kollaborative Jahre zu nachhaltiger Innovation: Werden Sie Teil der champI4.0ns Community
Zum Abschluss gaben die Projektleiter noch einen Ausblick für die restliche Projektdauer – dabei ist dem Konsortium vor allem wichtig, keine neue Insellösung zu entwickeln, sondern einen Realbedarf zu decken. Daher wollen wir Sie noch einmal einladen, Teil unseres Ökosystems zu werden. Über die Website können Sie sich für die champI4.0ns-Community anmelden. Außerdem hat bereits unsere erste Umfrage gestartet, nehmen Sie hier teil!