Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit durch intelligente und souveräne Datennutzung entlang der Wertschöpfungskette
Karlsruhe/Wien – 18. Juli 2022. Das kürzlich gestartete Projekt champI4.0ns bringt datengetriebene Innovationen mit praktischen Anwendungsfällen entlang der vom Rohstoff Holz ausgehenden Wertschöpfungskette zusammen. Partner aus Österreich und Deutschland bündeln ihre Kompetenzen, um die produzierende Industrie aktiv voran zu bringen. Martin Benfer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Karlsruher Institut für Technologie und auf deutscher Seite für die Konsortialführung zuständig, betont: „Der Begriff Industrie 4.0 prägt seit rund zehn Jahren die Diskussion um die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung in industriellen und dienstleistungsbezogenen Wertschöpfungsketten – aus dieser Diskussion muss nun Praxis werden.“ Durch eine enge Zusammenarbeit mit Vertreter*innen der Wertschöpfungskette will champI4.0ns hier einen wesentlichen Beitrag leisten.
Nachhaltigkeit durch intelligente Nutzung von Daten
Die Holzindustrie ist sowohl in Österreich als auch in Deutschland ein wichtiger Wirtschaftssektor. Holz ist ein nachhaltiger und zukunftsorientierter Werkstoff, gleichzeitig ist die Verarbeitung des Rohstoffs sehr maschinen- und energieintensiv. Daher ist es besonders vor dem Hintergrund der Twin Transition – die durch eine digitale und eine ökologische Transformation geprägt ist – wichtig, dass Unternehmen der Holzindustrie an Effizienzsteigerung und Ressourcenschonung arbeiten. Die Variabilität des nachwachsenden Rohstoffs ist in zahlreichen Produktionsprozessen eine Herausforderung, die mithilfe von Daten bewältigbar gemacht werden kann. Auch wenn viel für eine intensive Nutzung und den Austausch von Daten entlang der Wertschöpfungskette spricht, unterscheiden sich Unternehmen der Holzindustrie stark im Hinblick auf ihren Digitalisierungsgrad. Es gibt Vorreiter genauso wie Nachzügler, vor allem kleine und mittlere Unternehmen laufen Gefahr im Wettbewerb zurückzufallen. Gerade hier will champI4.0ns einen Beitrag leisten und anhand der Holzindustrie branchenübergreifende Best Practices zur intelligenten und souveränen Datennutzung definieren.
Holzindustrie als Vorbild für Datennutzung in der Produktion
Das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen sowie die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit soll durch die Nutzung von Daten in Bereichen wie der Nachverfolgung von Materialien und Produkten, der Verbesserung der Auslastung von Maschinen und Anlagen, der Gewährleistung von Qualitätsstandards oder der Reduktion von Ausschuss und Transporten gelingen. „Im Rahmen von champI4.0ns wird die Nutzung von produktionsrelevanten Daten vorangebracht, indem anhand von Beispielen aus der Holzindustrie gezeigt wird, wie eine intelligente und souveräne Nutzung von Daten in einem Ökosystem von sehr diversen Akteuren gelingen kann“ erläutert Daniel Bachlechner, Gruppenleiter bei Fraunhofer Austria und auf österreichischer Seite mit der Konsortialführung betraut. Dafür werden flexibel einsetzbare Methoden und Dienste für die Adressierung zentraler Herausforderungen entwickelt und bereitgestellt. Der Fokus liegt hier gleichermaßen auf der möglichst umfassenden Nutzung der Daten und der Wahrung der Interessen der beteiligten Akteur*innen. Der Mehrwert den diese Methoden und Dienste schaffen können wird anhand von konkreten Anwendungsfällen demonstriert.
champI4.0ns steht für eine offene Innovationskultur
Den Demonstratoren, die in bestehende Dateninfrastrukturen und Ökosysteme eingebettet werden können, kommt in champI4.0ns besondere Aufmerksamkeit zu. Hier wird gezeigt, welche Potenziale durch innovative Methoden und Dienste zur intelligenten und souveränen Datennutzung in Kombination mit darauf abgestimmten Richtlinien und Standards realisiert werden können. Im Kern geht es um die Schaffung einer offenen und agilen Innovationskultur, die eine nachhaltige Entwicklung in der Produktion möglich macht. Das champI4.0ns-Konsortium legt besonderen Wert darauf, Vorarbeiten aus Aktivitäten wie Data Market Austria in Österreich und ReKoNet in Deutschland zu berücksichtigen, Schnittstellen zu aktuellen Initiativen wie International Data Spaces Association (IDSA), Gaia-X Association und der Big Data Value Association (BDVA) umfassend zu nutzen und bei der Ausgestaltung zukünftiger Daten-Service-Ökosysteme wie dem Green Data Hub eine zentrale Rolle zu spielen.
Hintergrund zum Projekt
Das bilaterale Leitprojekt wird gemeinsam durch das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert (FFG-Fördernummer 883417). Über eine Laufzeit von vier Jahren und mit einem Gesamtvolumen von EUR 8.613.396 (bzw. einer Fördersumme von EUR 5.467.935) arbeitet das aus 18 Partnern bestehende Konsortium an nachhaltiger Innovation an der Schnittstelle zwischen Holzwirtschaft und Datenwissenschaft. Die Partner sind auf österreichischer Seite Fraunhofer Austria, Kompetenzzentrum Holz, Joanneum Research, Donau Universität Krems, Data Intelligence Offensive, Business Upper Austria, Semantic Web Company, nexyo, IoT40, NET-Automation, ADH Mölltal Möbel, Weitzer Woodsolutions und Hasslacher und auf deutscher Seite Karlsruher Institut für Technologie, RWTH Aachen, Pfleiderer, Siempelkamp und Siemens. Durch das Projekt soll greifbar gemacht werden, welchen Mehrwert die intelligente und souveräne Nutzung von Daten in der Produktion bringen kann – in der Holzindustrie und darüber hinaus.
Rückfragen:
Nina Popanton
champI4.0ns Projektkommunikation
nina.popanton@dataintelligence.at
+43 664 20 45 965