Der 3-Punkte-Plan zur Stärkung des Holzbaus in Österreich, beschlossen im Dezember 2023, zielt darauf ab, ökologische und wirtschaftliche Vorteile des Holzbaus zu nutzen.
Dieser Plan umfasst die Nutzung von Holz in öffentlichen Bauten, die Förderung des Holzbaus durch Anpassung von Normen und Förderinstrumenten sowie die Erweiterung des Holzbaus im mehrgeschossigen Wohnbau. Diese Initiative betont die Rolle von Holz als nachhaltigen Rohstoff und Kohlenstoffspeicher, reduziert CO2-Emissionen und fördert klimafreundliche Baupraktiken.
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig gab Dezember 2023 gemeinsam mit Klimaministerin Leonore Gewessler einen umfassenden Plan zur Förderung und Stärkung des Holzbaus in Österreich bekannt.
Ziel des 3-Punkte-Plan ist es, die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile des Holzbaues bestmöglich zu nutzen, so Totschnig:
„Mit Holz bauen wir nicht nur Häuser, sondern auch eine starke und nachhaltige Zukunft. Der Bau und der Betrieb von Gebäuden ist derzeit für 36% der EU-Treibhausgasemissionen verantwortlich. Um diese Emissionen zu reduzieren, werden wir künftig CO2-intensive Baustoffe verstärkt durch Holz aus Österreich ersetzen. Das schützt das Klima, verkürzt Bauzeiten, unterstützt heimische Bäuerinnen und Bauern und öffnet Tür und Tor für innovative Bauvorhaben. Damit verringern wir nicht nur unseren CO2-Fußabdruck, sondern lassen auch gleichzeitig hochqualitative, langlebige und optisch ansprechende Gebäude entstehen.“
3 Punkte zur Stärkung des Holzbaus:
- Öffentliche Bauten aus Holz
- Öffentliche Bauten sollen künftig eine Vorbildfunktion für nachhaltiges und energieeffizientes Bauen übernehmen. Das gilt auch für Schulen, Kinderbetreuungs- und Gesundheitseinrichtungen.
- Nutzung nachwachsender Rohstoffe: Bei Baumaterialien sollen verstärkt nachwachsende Rohstoffe, insbesondere Holz, in den Fokus gerückt werden. Holz als Baumaterial ist nicht nur nachhaltig und umweltfreundlich, sondern trägt auch zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei, da es Kohlenstoff speichert.
- Thermische Qualität: Öffentliche Gebäude sollen effiziente Isolationsmaßnahmen und moderne Bautechnologien nutzen, um den Energieverbrauch zu minimieren und ein angenehmes Raumklima zu gewährleisten.
- Art der Heizung: Öffentliche Holzbauten sollen verstärkt umweltfreundliche Heizmethoden verwenden, wie z.B.: den Einsatz von Biomasse.
- Forcierung des Holzbaus
- Im Rahmen des Aktionsplans für nachhaltige Beschaffung soll der Holzbau sowie ökologische Baumaterialien ausgebaut werden.
- Dafür sollen Baunormen und rechtliche Rahmenbedingungen angepasst werden. Konkret sollen mit den Ländern und auf EU-Ebene dahingehend Anpassungen vereinbart werden, um ressourcen- und klimaschonendes Bauen sicherzustellen.
- Darüber hinaus sollen Förderinstrumente den Holzbau forcieren. Der erste Schritt wurde hier bereits gesetzt: Im Rahmen des CO2 Bonus der Holzinitiative wird der Einsatz des nachhaltigen Rohstoffes Holz im großvolumigen Wohnbau sowie in öffentlichen Bauten und der Infrastruktur gefördert.
- Holzbau für mehrgeschossigen Wohnbau
- Der Holzbauanteil ist im mehrgeschossigen Wohnbau noch weiter ausbaufähig.
- Einen wirkungsvollen Hebel stellen dabei die Wohnbauförderungen dar.
- Um die Rahmenbedingungen für den Holzbau zu verbessern, soll die Zusammenarbeit auf nationaler und Bundesländerebene gestärkt werden.
Win-Win-Situation für Bevölkerung und Wälder
„Der nachwachsende Baustoff Holz hilft uns, energieintensive Materialien zu ersetzen und somit für CO2-Einsparungen zu sorgen. Auch müssen unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern ihre Baumbestände durch eine aktive Bewirtschaftung klimafit machen. Dass für das Holz – ihr zentrales Produkt – Absatzwege gestärkt werden sollen, hilft den Betrieben in ihrer wirtschaftlich angespannten Situation bei der Bewältigung dieser wachsenden Mammutaufgabe. Nur klimafitte, vitale Wälder sind auch fähig, all ihre Aufgaben für die Gesellschaft zu erfüllen, wie etwa die umfangreiche Aufnahme von CO2 aus der Atmosphäre sowie Schutz- und Wohlfahrtsfunktionen. Der 3-Punkte-Plan ist somit als Win-Win-Situation für Bevölkerung und Wälder zu sehen“, unterstreicht der Präsident des Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger.