Im Rahmen des thinkWood Programms fand am 14. Dezember 2022 die erste Netzwerkveranstaltung mit rund 80 Expert:innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft statt. Unter dem Motto „informieren – vernetzen – kooperieren“ durften zahlreiche zukünftige, sowie bestehende Förderwerber:innen in einem Austausch im Ilse-Wallentin-Haus der BOKU sich über die bisher umgesetzten Forschungsprojekte und Wege der Nutzung sowie Umsetzung von Holz als Roh-, Werk- und Baustoff informieren.
Im Zuge von intelligenter und souveräner Nutzung von Daten hat Dr. Arko Steinwender zuerst am Beispiel der Holzindustrie die Ziele des deutsch-österreichisches Leitprojekt champI4.0ns und die daraus gewonnenen Erkenntnisse sowie zukünftigen Schwerpunksetzungen präsentiert. Ziel des Projekts ist die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von produzierenden Unternehmen durch Verbesserungen bei der Datenerfassung, deren Analyse sowie bei der Datensouveränität.
Das Projekt champI4.0ns fokussiert sich auf vier Anwendungsfälle:
- Möbel – Hier wird eine fälschungssichere Materialverfolgung vom Baum zum Möbelstück durchgezogen. Dabei wird das Rundholz identifizierbar und ein digitaler Material- bzw. Produktpass für Möbel entstehen.
- Pellets – Durch die autonome Prozesssteuerung in der Pelletsherstellung bleibt die Produktqualität trotz reduziertem Ressourceneinsatz stabil. Infolgedessen können Modelle für mehrere Anlagen genutzt werden.
- Stiegen – Vernetzte Datenketten in der Stiegenfertigung ermöglichen eine durchgängige Kommunikation von der Baustelle bis in die Produktion.
- Holzwerkstoffe – die optimierte modelbasierte Prozessführung gibt Raum für eine lückenlose Verfolgung von Materialen und Produkten und sorgt für eine optimale Unterstützung der Anlagebediener bei der Prozesssteuerung
Das Potenzial der intelligenten und souveränen Datennutzung wird mithilfe der Demonstratoren in Dateninfrastrukturen und Ökosystemen klar ersichtlich. Die Entwicklung des effizienten und vertrauensvollen Datenumgangs verläuft kontinuierlich. Dabei kommen die wiederverwendbaren Methoden und Dienste sehr gut zur Verwendung. Als Basis für eine offene und agile Innovationskultur, die zu einer nachhaltigen Entwicklung führt, wird ein lebendiger, branchenübergreifender Austausch zwischen informierten Akteur:innen gefördert.
Am Ende der Veranstaltung wurde das Thema „Innovation – Chancen und Herausforderungen für die holzbasierte Wertschöpfungskette“ diskutiert, welches zu dem interdisziplinären Austausch von Expert:innen wesentlich zum Erkennen und Nutzen von Synergien beigetragen hat.
(Fotos: woodCircle © Valerie Voithofer)